Den Vagusnerv aktivieren ! Der Behandlungsansatz von Stanley Rosenberg
Die Inhalte der in meinem Werdegang aufgelisteten Fortbildungen sind weitgehend bekannt oder lassen sich leicht recherchieren.
Mein besonderes Interesse gilt seit einiger Zeit der Vagusnerv – Aktivierung nach Stanley Rosenberg
Die Arbeit von Stanley Rosenberg verknüpft meine bisherigen therapeutischen Erfahrungen und verleiht ihnen einen übergeordneten Sinn.
Stanley Rosenberg hat die Funktionszusammenhänge von biomechanischen Belastungen, psychischer Befindlichkeit und der Arbeitsweise des Nervensystems in einen eindrucksvollen Kontext gebracht und anatomische Zusammenhänge zu physischen und emotionalen Befindlichkeiten herausgearbeitet.
Seine Erkenntnisse hat er sehr inspirierend in seinem Buch „Der Selbstheilungsnerv - So bringt der Vagusnerv Psyche und Körper ins Gleichgewicht“ dargestellt.
Ich bin dankbar, an seinen letzten beiden Kursen teilgenommen zu haben, bevor er seine Lehrtätigkeit eingestellt hat und anschließend ein persönliches Mentoring bei ihm erfahren zu dürfen. Stanley Rosenberg hat mich zur Weitergabe des bei ihm Gelernten in seinem Namen autorisiert. Sprechen Sie mich bei Interesse gerne an.
Nächster Workshop geeignet für Therapeuten und Laien gleichermaßen unter
https://www.chakra-seven.de/event-details/die-heilende-kraft-des-vagusnervs-1
Theoretische Grundlagen
Dr. Stephen Porges veröffentlichte 1994 mit seiner Polyvagaltheorie erstaunliche neue Erkenntnisse, nämlich dass der Vagusnerv nicht nur einen, sondern zwei separate Äste mit unterschiedlichen Funktionen hat, die an zwei unterschiedlichen Orten im Hirnstamm entspringen. Es handelt sich um zwei ganz verschiedene Nervenbahnen, die beide „Vagus“ genannt werden, der vordere und der hintere Vagus. Das ist zunächst etwas verwirrend, doch wenn wir sie unterscheiden lernen, eröffnet uns diese Theorie eine neue Dimension zum Verständnis des autonomen Nervensystems und unseres Verhaltens, denn die beiden Äste regulieren unsere physiologischen Zustände unterschiedlich, beeinflussen unsere inneren Organe auf unterschiedliche Weise und begünstigen unterschiedliche Verhaltensweisen.
Für uns in der Physiotherapie ist vor allem interessant wie sich die Kenntnisse über das Autonome Nervensystem und Porges´ Polyvagaltheorie in Kombination nutzen lassen, um eine Strategie zur Schmerzbehandlung und einen übergeordneten Ansatz für vielfältige Probleme zu entwickeln. (siehe unten)
In der Polyvagaltheorie werden drei Nervenbahnen unterschieden.
Die erste Nervenbahn (der vordere Vagus-Ast) ist aktiv, wenn wir uns sicher und zufrieden fühlen. Das ist der Zustand, der soziale Zugewandheit möglich macht. Wir sprechen miteinander, singen, tanzen, essen, arbeiten gemeinsam und sind in der Lage, friedvoll zu kommunizieren. Diese Nervenbahn steht hierarchisch über den anderen, da sie myelenisiert ist und damit schneller leitet.
Die zweite Nervenbahn ist der Sympathikus. Er wird aktiv, wenn wir bedroht werden. Bedrohung ist meistens mit Gefühlen von Angst oder Zorn verbunden. Hier werden Kräfte und Körperfunktionen mobilisiert, die uns dazu verhelfen zu kämpfen oder zu flüchten, sozusagen eine Mobilisierung durch Angst oder Zorn.
Die dritte Nervenbahn, der hintere Vagus-Ast, wird aktiviert, wenn die Bedrohung so groß ist, dass Kämpfen oder Fliehen keine Option mehr sind. Wir schonen unsere Ressourcen und erstarren. Wir schalten ab. Dieser Zustand kann als Immobilisierung durch Angst beschrieben werden und kann zu einem Schockzustand, eventuell sogar zur Ohnmacht führen. Der Körper erschlafft.
Im Tierreich gibt es für diese Nervenbahn eine sinnvolle Erklärung, wenn ein angreifendes Tier von seiner vermeintlich toten Beute abläßt, weil es nun uninteressant geworden ist.
Wir befinden uns nicht immer in einer Reinform der Zustände. Es gibt auch Mischformen wie z.B. bei Mobilisation ohne Angst im Wettkampfsport oder Immobilisation ohne Angst im gewollten nahen Kontakt mit einem anderen Menschen.
Unser Leben ist voller Herausforderungen und so begegnen wir permanent Situationen, an die sich unser Nervensystem anpassen muß. So wechseln wir relativ schnell und häufig zwischen den Schaltkreisen hin und her. Ist eine gefährliche, anstrengende oder bedrohliche Situation vorbei, sollte bestenfalls das Nervensystem in seine optimale Arbeitsweise zurück regulieren, in die Aktivität des vorderen Vagus. Manchmal gelingt diese Rückregulierung nicht, da wir möglicherweise durch unsere Gedanken oder Erinnerungen den Stress-Schaltkreis aufrecht erhalten und wir stecken im Sympathikus oder hinteren Vagus fest. Hält dieser Zustand länger an, kann dies zu erheblichen Gesundheitsstörungen führen (siehe Liste weiter unten)
Grund dafür kann eine mechanische Bedrängung des ventralen Vagus sein. Dabei spielen u.a. die suboccipitalen Muskeln am Hinterkopf und die Stellung der obersten beiden Halswirbel, Atlas und Axis, eine große Rolle. Der Vagusnerv wird schlechter durchblutet und seine Funktion verschlechtert.
Die mechanische Bedrängung des vorderen Vagusnerven ist für die Physiotherapie mit ihren Möglichkeiten interessant, z.B. indem dem Vagusnerven in seinem Verlauf mehr Platz, eine bessere Durchblutung und ein flexibleres Umgebungsgewebe verschafft werden.
Ebenso gehört die Stimulation der verschalteten Hirnnerven V, VII, IX und XI in Gesicht und Hals dazu, die zum Ventralen-Vagus-Complex zählen.
Probleme in diesem System können sich aufgrund der anatomischen und funktionalen Zusammenhänge zeigen in Form von
Schulter-Nacken-Verspannungen
Schmerzender Rückenmuskulatur
Kopfschmerzen
Kiefergelenksschmerzen / Zähneknirschen
Atemproblemen
Gelenkschmerzen
stressbedingten Phänomenen
Schwindelgefühle
Schlafstörungen
Sodbrennen oder Magenproblemen
Bluthochdruck
Kurzatmigkeit / Atemproblemen
Infektanfälligkeit
und für Psychotherapeuten sicher interessant:
Nervosität, Reizbarkeit, Energiemangel
Depressionen
posttraumatischen Zuständen
Burn-Out-Symptomatik
Autismus
Angststörungen uvm.
Stanley Rosenberg hat hier Zusammenhänge heraus gearbeitet, die in dieser Klarheit bisher nicht bekannt waren und ein Behandlungskonzept für dieses System entwickelt. Es umfasst einfache Eigenübungen und eine sehr präzise Faszienbehandlung.
Mithilfe dieser Übungen und Techniken wird das autonome Nervensystem in seiner Funktion unterstützt. Gerade die Kombination von Eigenübungen und der Lernwahrnehmung durch Berührung bietet ein großes Potenzial zur Selbstwirksamkeit.
Die Regulation ist ein fortlaufender Prozess. Je selbstwirksamer unsere eigenen Regulationsmechanismen sind, desto höher wird unsere Resilienz und unser Selbstvertrauen.
Die "Aufnahmefähigkeit" für jegliche therapeutische Maßnahme, scheint um so erfolgreicher zu sein, als sich das autonome Nervensystem im Zustand von Kontakt und Kommunikation befindet, also im Schaltkreis des ventralen Vagus.
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